Antiquarisches Buch
Buchqualität: Sehr gut
Guntersblum in Vergangenheit und Gegenwart
Das zweibändige Werk »Guntersblumer Geschichte(n)« zur 1100-Jahr-Feier der Gemeinde Guntersblum ist sinngemäß eine neue Chronik des Ortes, die sich – obschon in anderer Diktion und verschiedener literarischer Struktur – an die Guntersblumer Chronik 1858 von Wilhelm Weinerth VII., an die Ortschronik 1935 von Philipp Ring IV., an deren revidierte Neuauflage 1978 von Herbert Bechler und an die Veröffentlichung »Guntersblum in Vergangenheit und Gegenwart« 1991 von Frank Frey anschließt, diese teilweise überarbeitet und ergänzt.
Die Konzeption der Autoren, historische Ereignisse in der Geschichte Guntersblums an Hand lebendiger und anschaulicher Bilder darzustellen, erweckt ohne Zweifel das besondere Interesse des geschichtsbewußten Lesers. Menschenschicksale, wie sie oft trefflich in den vielfältigen Charakterzügen der beschriebenen Personen und zugleich in deren existentieller Abhängigkeit von den jeweils herrschenden Mächten und Gewalten geschildert sind, lassen Geschichte überzeugend als ein Spiegelbild des Lebens erscheinen und vor allem nachempfinden. So kann sich kaum ein Leser beim aufmerksamen Lesen der Texte diesem nachhaltigen Eindruck entziehen, der nicht nur zum besseren Verständnis historischer Wurzeln und Zusammenhänge der Heimat verhilft, sondern sehr wohl auch – bei kritischer Reflexion und Selbstbesinnung im Licht der veranschaulichten Lebensschicksale der Vorfahren – die Bereitschaft zum persönlichen Engagement in Staat und Gesellschaft nahelegt. Lobenswert sind das gewissenhafte Studium von Urkunden, Handschriften und Drucken in verschiedenen Archiven, die gründliche Erforschung des Quellenmaterials und die auch unter Einsatz moderner technischer Hilfsmittel erfolgte literarische Aufbereitung oft schwieriger, alter und teils fremdsprachiger Texte durch die Autoren.
Allen, die am Entstehen des Werkes beteiligt waren, gebührt unser Dank und unsere Anerkennung für ihre überwiegend ehrenamtliche Arbeit. Als Bürgermeister danke ich desgleichen den Damen und Herren des Gemeinderates der Gemeinde Guntersblum, die – schon im Vorfeld der Entstehung des Buches – interessiert und tatkräftig durch Ratsbeschluss, durch Bildung eines »Arbeitsausschusses Ortschronik« und durch Bewilligung finanzieller Mittel die Voraussetzungen zur Realisierung des Werkes geschaffen haben. Schließlich sei allen »Sponsoren« herzlich gedankt, die durch finanzielle Zuschüsse dazu beigetragen haben, dass wir bei der reichhaltigen Ausstattung und Bebilderung der Bände nicht sparen mussten, so dass jetzt auf jeden Fall ein sehr schönes Druckerzeugnis vorliegt – und das hat seinen Preis! Dank der Zuschüsse bleibt es dennoch erschwinglich.
Mögen viele Leser an den »Guntersblumer Geschichte(n)« ihre Freude haben und dabei Helmuth von Moltkes Wort erfahren »Geschichte und Ortskunde ergänzen sich wie die Begriffe von Zeit und Raum«.
Gottlieb Spies, Bürgermeister von Guntersblum, 1100 Jahre Guntersblum (1997)
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