Emons Verlag
Der Emons Verlag Köln wurde 1984 von Hermann-Josef »Hejo« Emons (Jahrgang 1950) gegründet. Seine Existenz verdankt der Verlag einem Projekt, das jedoch nie realisiert wurde: Zum damaligen Zeitpunkt arbeitete der Kölner an seiner Promotion in Kunstgeschichte, als ein Bekannter mit einem Buch über die romanischen Kirchen Kölns auf der Suche nach einem Verlag war. Kurz entschlossen gründete Hejo Emons den gleichnamigen Verlag im Kölner Zentrum, in der Lütticher Straße. Anfang 2015 zog der Verlag aus den Gründungsräumen in der Lütticher Straße an den zentralsten Platz von Köln: Den Neumarkt.
Während das ausschlaggebende Buchprojekt über das Planungsstadium nie hinaus kam, waren die Vorarbeiten für die Verlagsgründung aber bereits so weit gediehen, dass es mit einem anderen Titel losgehen konnte: Das erste Buch des Emons Verlags »Köln zwischen Himmel und Ääd« war ein Stadtführer, der Ansichten und Perspektiven der Stadt Köln zeigte, die Touristen, ja selbst viele Einheimische bis dahin noch nicht kannten. 1984 erschien auch der erste Regionalkrimi, und die Erfolgsgeschichte nahm ihren Lauf. Hejo Emons hatte eine Nische entdeckt und den »Regionalkrimi« aus der Taufe gehoben. Mit ihm feierte er verlegerische Erfolge, lange bevor das Genre seinen heutigen Bekanntheitsgrad erreicht hat. Heute gilt der Verlag als Marktführer in diesem Segment.
Der Verlag brachte 1984 den Köln Krimi Nr. 1 »Tödlicher Klüngel« von Christoph Gottwald auf den Markt. Der Kölner war mit seinem Manuskript, in dem er sich unübersehbar an den bekanntesten Autoren der amerikanischen »hardboiled novel«, Chandler und Hammett, orientiert hatte, an den Verlag herangetreten. Der Titel war auf Anhieb erfolgreich, die Startauflage von 5.000 Stück innerhalb von zwei Monaten vergriffen. Publikum und Presse waren begeistert. Die FAZ schrieb wohlwollend über den Erstling: »Das sonst so gemütliche Köln erscheint hier im düsteren Flair jener amerikanischen Städte, durch die einst Humphrey Bogart wandelte. Das ist viel für einen deutschen Krimi.« Mit dem Start der Köln Krimis ist der Emons Verlag hierzulande der Pionier des Genres »Regionalkrimi«, das sein Nischendasein längst verloren und seinen festen Platz innerhalb der Kriminalliteratur eingenommen hat.
111 Orte, die man gesehen haben muss / 111 Geschäfte, die man erlebt haben muss
2008 brachte der Verlag mit dem Titel »111 Kölner Orte, die man gesehen haben muss« den ersten Band eines neuen Reiseführerkonzeptes auf den Markt. Idee der Buchreihe ist kein Reiseliteraturtitel im konventionellen Sinne, sondern das Porträt einer Region oder einer Stadt – mit ihren besonderen Persönlichkeiten, den bemerkenswerten Örtlichkeiten oder unverwechselbaren Institutionen. Jedem dieser Merkmale sind jeweils zwei Buchseiten (1 Seite Text/1 Seite ganzseitiges Foto) gewidmet. Die Auswahl dieser „Sehenswürdigkeiten“ folgt dem Prinzip der Ausgewogenheit zwischen Genuss, Kultur und Historie, zwischen gastronomischen Stätten, Orten der Kunst, geschichtlichen Bauten, ausgefallenen Läden – und eigenwilligen Personen. Es werden Geschichten zu den Orten erzählt, die bislang nicht so bekannt waren. Die Bände richten sich nicht nur an Touristen, sondern vor allem auch an Einheimische, denn es geht auch darum, eine Heimatstadt- oder -region neu bzw. anders zu erkunden. Der erste Band entpuppte sich als Kultbuch und sollte die Initialzündung für die mittlerweile umfangreiche 111-Orte-Reihe im Emons Verlag sein (rund 110 verschiedenen Bände, Stand: 1/2015). Die zahlreichen Entdeckungsführer gibt es inzwischen sowohl für Metropolen im In- und Ausland (Berlin, Hamburg, München, Wien, Paris) als auch für touristische Reiseziele (Mallorca, Provence, Südtirol). In ihnen werden Orte und Plätze abseits der allseits bekannte Pfade vorgestellt. Die erfolgreichsten Bände dieser Reihe liegen auch in englischer und italienischer Übersetzung vor. Die 111er Reihe wurde im Laufe der Jahre auf andere Themen ausgeweitet, wie z.B. 111 Geschäfte, 111 Kölner Kneipen, 111 Düsseldorfer Restaurants, 111 Deutsche Wirtshäuser und viele mehr.
© Emons Verlag GmbH, Köln