Droste Verlag

Mit der Feuerzangenbowle ... 

von Heinrich Spoerl begann 1933 die Geschichte des Droste Buchverlags. Der Gründer des Verlags, Heinrich Droste, war nach einer Banklehre zunächst als Journalist für verschiedene Medien tätig, Ende 1919 kaufte er die traditionsreiche Düsseldorfer Zeitung – Ursprünge seit 1712 – und verlegte u.a. die Zeitung Der Mittag, in der das Manuskript von Heinrich Spoerl zunächst als Fortsetzungsroman erschien. Wegen der großen Nachfrage beschloss er, die amüsante Geschichte des Schülers Pfeiffer als Buch zu veröffentlichen – und gründete den Droste Verlag, den er für ein breites Publikum öffnen wollte. „Die Grundtendenz des zu meinem Unternehmen gehörenden Buchverlages war stets darauf gerichtet, den Menschen Freude zu machen und ihren Zwecken zu dienen. So kam es, dass viele heitere Bücher […] von meinem Verlagshaus den Weg in die Welt machten“, erinnerte sich Heinrich Droste später. Zu den frühen humoristischen Werken aus dem Droste Verlag zählen Hans-Müller-Schlössers Schneider Wibbel und Alfred Schmidt-Hoepkes (Pseudonym Tillmann) Heiterkeit zum Erdenleben. Hinzu kamen zahlreiche Bücher aus der Region. 

Gegen die nationalistische Geisteseinengung 

Die Zeit des Dritten Reichs war für Heinrich Droste eine Gratwanderung. Dabei war es leichter, einen Buchverlag vom Ungeist der Zeit freizuhalten als Zeitungen. So brachte er im Droste Verlag unter maßgeblicher Mitwirkung seiner Schwester Hulda Pankok fast ausschließlich Werke ausländischer Autoren heraus. Es ging gegen die nationalistische Geisteseinengung. Unter den 13 belletristischen Werken, die von 1933 bis 1945 erschienen, ist nur ein einziger Gedichtband eines deutschen Autors.

Von Aachen bis Zwickau: Start der erfolgreichen Reihe 

»Städte so wie sie waren« 1958 übernahm Dr. Manfred Droste die Chefposition im Düsseldorfer Pressehaus. Er startete die erfolgreichste Reihe des Buchverlags: Städte, so wie sie waren. Über 150 Bildbände erschienen in den folgenden Jahren, von Aachen bis Zwickau zeigten die Bücher die vom Krieg noch unzerstörten Straßen, Häuser und Plätze. Namhafte Autoren konnten dafür gewonnen werden, so für München Eugen Roth und für Wien Hans Habe. 1967 übernahm Professor Manfred Lotsch die Leitung des Verlags und führte das Unternehmen in den nächsten dreißig Jahren. Eine viel beachtete Reihe von ihm hieß Fotografierte Zeitgeschichte, Bilddokumente aus Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegszeit, darunter Günther Bernd Ginzels Buch Jüdischer Alltag in Deutschland 1933–1945.

Bücher für Städte und Regionen in ganz Deutschland 

Im Verlag ist die dritte Generation am Werk. Seit 2002 leitet Felix Droste als Geschäftsführer die Geschicke des Verlags. Ihm zur Seite steht seit 2015 Dr. Jürgen Kron als weiterer Geschäftsführer. Erfolgreiche Buchreihen sind u. a. Glücksorte und Wandern für die Seele, die im Bereich der Ausflugs- und Wanderführer Zeichen setzen. Außerdem gehören auch belletristische Werke zum Programm. Die Romane von Lotte Minck, allesamt angesiedelt im Ruhrgebiet, sind in hohem Maße gleichzeitig spannend und humoristisch und stehen für beste Krimödien-Unterhaltung. In Kooperation mit dem Westdeutschen Rundfunk erscheinen zahlreiche Bücher, etwa zur Geschichte Nordrhein-Westfalens oder die Freizeitführer mit der Maus. Mit dem Band Meine Wäsche kennt jetzt jeder von Dorothee Achenbach gelang dem Verlag 2015 ein Spiegel-Bestseller. 

© Droste Verlag GmbH, Düsseldorf