Antiquarisches Buch
Buchqualität: Sehr gut bis Gut
Die Geschichte der Anilinerinnen
Ein Blick zurück nach vorn – 1865 bis heute
Mit 150 Jahren Unternehmensgeschichte im Rücken ist es Zeit, dass sich die Anilinerinnen und Aniliner neu verorten: Woher kommen wir Frauen in der BASF, wo stehen wir heute in der Zusammenarbeit von Männern und Frauen? Diese kursorische Übersicht will Meilensteine des gemeinsam zurückgelegten Weges aufzeigen und gleichzeitig den Blick auf zukünftige Aufgaben öffnen.
Immer wieder haben die Frauen bei BASF scheinbar selbstverständliche Lebens- und Arbeitsumstände in Frage gestellt: Das kostet viel Kraft und erfordert Mut. Hätten Sie beispielsweise gewusst, dass es 40 Jahre - also mehr als eine Generation lang - gedauert hat, bis Frauen im Labor von BASF eingestellt wurden? Wohlgemerkt zum Saubermachen. Den gleichberechtigten Zugang verwehrt zu bekommen, bedeutet damals und heute, von Ressourcen und damit von Entwicklungsmöglichkeiten ausgeschlossen zu sein. Dass der Einzug der Frauen mit gemischten Gefühlen aufgenommen wurde, davon zeugt ein Zitat von Alwin Mittasch, dem Leiter des Hauptlabors. 1917 beklagt er, man werde »in Zukunft nicht umhin kommen, im Laboratorium auch Chemikerinnen anzustellen, da der Chemikermangel sich stark geltend macht.«
Wie reichhaltig und vielfältig die Entwicklungspfade gerade in der Geschichte von BASF waren, davon zeugen die faszinierenden Biografien der großen Männer unter den Erfindern und Forschern. Namen wie Heinrich Caro, Carl Bosch, Walter Reppe sind den Anilinern geläufig. Unter den 16 für die Untemehmensgeschichte wichtigen Persönlichkeiten wird genau eine Frau genannt: Gabriele Bopp – Anfang der 1980er Jahre die erste Ingenieurin im Anlagenbau. Namenlos bliben die Generationen von Frauen, die sich in den Kriegszeiten an die verwaisten Werkbaänke gestellt haben. Auch deren Geschichte erzählt dieser Band.
Es gibt sie also doch, die weiblichen Biografien. Seit den Zeiten der Alchemie haben Frauen zur Chemieforschung beigetragen, nur jahrhundertelang für die Nachwelt weitgehend ungehört und ungesehen. Aufgrund der historischen Überlieferung, die das Wirken der Männer in den Vordergrund stellt, haben wir uns so an die bekannten Männer bei BASF gewöhnt, dass man nach den weiblichen Einträgen in den historischen Dokumenten erst einmal suchen muss.
Ein Blick zurück nach vorn: Es ist gut zu wissen, frei nach Newton, auf wessen Schultern wir stehen. Die Selbstverständlichkeit, mit der wir heute neue berufliche Entwürfe diskutieren, verdanken wir all jenen Frauen, die in der Vergangenheit etwas gewagt haben und sich durchsetzen konnten. Die folgenden Seiten sind so auch eine Ermunterung, immer wieder Neues zu wagen und Gewohntes in Frage zu stellen.
Auszüge aus dem Vorwort des Buches
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